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Cake day: March 10th, 2024

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  • Welches Tafelsilber war das? Das Gurkenkombinat? Und wieder bei Treuhand anzufangen wo der sozialistische Bruderstaat schon Industrieanlagen abgebaut und mitgenommen hat zeigt wieder, welchen Film man hier schiebt.

    Absolut, auch die Sovjiets haben sich bedient - macht es aber nicht besser, das gleich nochmal zu tun.

    Und klar, teilweise standen Firmen vor dem bankrott - aber eben nur teilweise. Es gibt mehrere Beispiele von guten Herstellern, die vorallem durch die Währungsunion in Bedrängnis kamen, was für den Osten ein Crash mit Ansage war. Statt da eben mal Geld in die Hand zu nehmen um diesen Betrieben wieder auf die Beine zu helfend kam mit der Treuhand der große Ausverkauf mit so tollen Sachen wie:

    • Fabriken für 1 DM + Subventionskassieren
    • Gefälschte Bilanzen zur Preisdrückung
    • Landraub bei Bauern via gefälschte Eigentumspapiere
    • Wettbewerber die ihre Konkurrenten billig einkaufen und dann einstampfen

    Mit dem Ergebnis, dass nur 5% von den Unternehmen von Ostdeutschen übernommen wurden. Da wurden über die Jahre Schäden verursacht die den Soli übersteigen, auch weil der Hauptanteil der Unternehmenssteuern eben an den Hauptstandorten gezahlt wird, was dann ostdeutsche Gemeinden noch mehr in den Ruin treibt.

    Das ganze wurde dann nie richtig aufgearbeitet, und viele Betrüger kamen mit wenn überhaupt geringen Strafen davon.

    Es ist halt nur ein weiterer Teil der Misere, seit über 75 Jahren in Arbeit, aber keine Hilfe zu sehen. Man könnte ja mal klein anfangen, und so einen Blödsinn wie unterschiedliche West/Ost-Tarifverträge verbieten. So etwas hätte es nicht geben dürfen.



  • Joa, ich lebe im Osten. Mehrere Dinge können gleichzeitig stimmen.

    • Der “Westen” ist nicht viel besser - es ist ein Gesamtgesellschaftliches Problem zum Lösen
    • Nazis sind scheiße
    • Viele Afd-Funktionäre im “Osten” kommen aus dem “Westen”
    • Deutschland wurde nie richtig entnazifiziert nach dem 2. WK - (zu) viele NSDAP Mitglieder sind in FDP, CDU/CSU und SPD übergegangen
    • Die Treuhand war scheiße
    • Putin ist Scheiße
    • AfD ist Scheiße

    Und ich wage zu behaupten, den meisten Menschen ist das hier durchaus bewusst. Man sollte halt gucken, warum haben wir einen wirtschaftlich schwächeren Teil von Deutschland und wie päppelt man den wieder auf. Die AfD hilft da defintiv nicht, aber sie verkaufen sich halt so.



  • Mora@pawb.socialtoich_iel@feddit.orgich_iel
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    4 days ago

    Leider haben wir die echten Monster noch nicht in den Sumpf gejagt. Stattdessen sitzen die Personifikationen des eigentlichen Monsters gut beheizt in der Bundesregierung, DAX-Vorständen und ähnlichen Konstrukten und machen den meisten anderen das Leben unnötg schwer.p














  • Dankbarkeit gegenüber Veteranen ist wichtig, aber sie darf nicht dazu führen, andere wichtige gesellschaftliche Beiträge abzuwerten oder kritische Fragen zu verdrängen. Wertschätzung sollte umfassend, differenziert und vor allem reflektiert sein – nur so kann sie wirklich gerecht und sinnvoll sein. Deshalb eben sollte eben kein blinder Veteranenkult wie in den USA geöffnet werden, denn es gibt eben auch Veteranen, die zur Rechenschaft gezogen gehören (Nazis, Munitionsdiebe, Kriegsverbrecher etc).

    Es ist nicht das gleiche (wenn auch beides unglaublich wichtig), ob ich alte Leute pflege, oder ich mich in Situationen begebe in denen eine Granate meinen Körper zerfetzen kann, ich getötet oder verstümmelt werden kann, um einer Pflegekraft ein ansonsten ruhiges und langes Leben zu ermöglichen.

    Feuerwehr- & Katastrophenschutztag wann? Es ist generell problematisch, Wertschätzung für Arbeit in Kategorien von „gefährlich“ und „weniger gefährlich“ einzuteilen. Pflegekräfte, Lehrer, Sozialarbeiter oder viele andere Berufsgruppen tragen tagtäglich auf ihre Weise maßgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zum Wohl anderer bei – oft unter enormem psychischem Druck, schlechter Bezahlung und wenig gesellschaftlicher Anerkennung. Nur weil sie nicht mit einer Granate konfrontiert werden, sind ihre Leistungen nicht weniger wichtig oder ehrenwert.

    Zudem macht Gefahr an sich keine Heldentat aus. Soldaten können in manchen Einsätzen durchaus Menschen schützen, aber sie sind auch Teil von politischen Entscheidungen, die kritisch hinterfragt werden müssen. Nicht jeder Einsatz ist moralisch gerechtfertigt, und blinde Dankbarkeit darf nicht dazu führen, dass man kritische Debatten über Krieg, Gewalt und Militarismus unterdrückt.

    Ein friedliches Leben muss leider verteidigt werden. Weil wir Menschen sind, weil es immer Spinner geben wird.

    Ein friedliches Leben wird nicht nur durch militärische Verteidigung gesichert, sondern vor allem durch soziale Gerechtigkeit, Bildung, Diplomatie und den Abbau von Ungleichheit. Diese Faktoren werden oft von jenen getragen, die nicht im Rampenlicht stehen, aber ohne die kein Frieden möglich ist.

    Wäre es nicht das Mindeste den Leuten die dies tun dankbar zu sein?

    Und wir können uns gerne eine Minute auf den Balkon stellen und klatschen ;)


    1. Abschreckung durch Militär ist keine Garantie für Frieden: Zwar kann eine wehrhafte Armee potenzielle Aggressoren abschrecken, doch Geschichte und Gegenwart zeigen, dass militärische Stärke allein keinen dauerhaften Frieden garantiert. Viele Konflikte entstehen trotz starker Armeen, weil zugrundeliegende politische, wirtschaftliche und soziale Probleme ungelöst bleiben. Eine reine Fokussierung auf militärische Macht kann sogar zu einem Wettrüsten führen, das Spannungen verschärft.
    2. Eine ständige Betonung der Wehrhaftigkeit kann dazu führen, dass gesellschaftliche Ressourcen unverhältnismäßig in das Militär fließen, statt in Bildung, soziale Gerechtigkeit oder internationale Zusammenarbeit. Zudem kann eine stark militarisierte Gesellschaft die Wahrnehmung von Bedrohungen überhöhen und so Ängste schüren, die Konflikte eher fördern als verhindern.
    3. Die herrschende Klasse profitiert oft von Krieg, während die Soldaten die Last tragen: Historisch und aktuell zeigt sich, dass Entscheidungen für Krieg und militärische Einsätze meist von politischen und wirtschaftlichen Eliten getroffen werden, die selbst selten direkt in den Kampf ziehen oder die unmittelbaren Risiken tragen. Stattdessen sind es überwiegend junge Menschen aus der breiten Bevölkerung, die an vorderster Front kämpfen, verletzt werden oder ihr Leben verlieren.
    4. Pazifismus ist keine naive Haltung, sondern eine bewusste Entscheidung: Der Vorwurf, Pazifismus sei nur möglich, wenn man von anderen geschützt wird, unterschätzt die ethische Dimension und die aktive Friedensarbeit vieler Menschen und Bewegungen. Pazifismus bedeutet nicht Passivität, sondern den Willen, Konflikte durch Dialog, Diplomatie und gewaltfreie Mittel zu lösen. Es ist eine Haltung, die langfristig nachhaltigen Frieden fördern kann – und zwar ohne die Risiken und Kosten von Krieg.